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MSV: Rolle rückwärts?
Vereinsvertreter sehen noch keine Rettung

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MSV: Rolle rückwärts bei der Insolvenz-Frage?
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Am Mittwochabend war die Erleichterung groß, als die Stadiongesellschafter nach der Sitzung verkündeten, dass der Profifußball in Duisburg eine Zukunft hat.

Doch die Freude darüber, dass die drohende Insolvenz abgewendet werden kann, währte nicht lange. Denn die Klubverantwortlichen treten auf die Euphoriebremse. In einer Erklärung heißt es: „In der Sitzung mit Vertretern der verschiedenen Gremien des MSV Duisburg und Vertretern der Stadionprojektgesellschaft am Mittwoch, 28. November 2012, haben wir einen weiteren Schritt auf dem Weg zur finanziellen Konsolidierung des MSV getan. Wir sehen Bewegung in eine positive Richtung, müssen aber in den kommenden Tagen und Wochen weiter hart arbeiten, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen.“

Stadiongesellschafter helfen mit 1,6 Millionen Euro

Die Vereinsvertreter sehen folglich noch nicht, dass die Insolvenz abgewendet ist, weil die Unterschriften noch nicht erfolgt sind. Geschäftsführer Roland Kentsch ist zurückhaltend: „Solange nichts in trockenen Tüchern ist, vermelde ich keinen Vollzug.“

Dass die Investoren ihren Wilhelm unter ihr abgegebenes Versprechen setzen, gilt indes als sicher. Denn die Investorengruppe hat den wirtschaftlichen Weg bereitet und von den kurzfristig fehlenden 2,3 Millionen Euro satte 1,6 Millionen Euro zusammen gekratzt. Dieser Coup ist den Stadiongesellschafter durch die Auflösung von Rücklagen für Reparaturen und Instandsetzungsmaßnahmen sowie der Aussetzung von Tilgungen gelungen.

Dem klammen MSV droht eine Strafe von 100.000 Euro

Sobald die Unterschriften erfolgt sind, kann der MSV auch das von der DFL geforderte Testat nachreichen, in dem die Wirtschaftlichkeit attestiert wird. Weil die Frist zur Nachreichung der Unterlagen allerdings am 1. Dezember abläuft, droht den Zebras eine saftige Strafe in Höhe von 100.000 Euro. Eine Summe, die sich der klamme MSV, der durch das fehlende Testat beim ersten Abgabetermin bereits 10.000 Euro Strafe zahlen musste, kaum leisten kann. „Wir müssen abwarten, wie die DFL das bewertet“, berichtet Kentsch.

Danach gibt es einen weiteren Aufschub bis zum 15. Dezember. Klappt es auch bis dahin nicht, die Wirtschaftlichkeit glaubwürdig nachzuweisen, könnte es einen Punktabzug geben. Weil sich die Mannschaft zuletzt gegen Union Berlin bis auf die Knochen blamiert hat, würde ein Punktabzug die Hoffnung auf den sportlichen Klassenerhalt aber drastisch reduzieren.

Die Satzungsänderung ist immer noch der Streitpunkt

Geht alles gut, ist allerdings nur das kurzfristige Überleben der Zebras gesichert. Um auch langfristig eine Chance im Profifußball zu haben, drängen Kentsch und Co. auf die „unumgängliche Satzungsänderung“, die schnellstens vollzogen werden muss, damit die Wirtschaftlichkeit auch nachhaltig Bestand hat.

Doch das ist nach wie vor der große Streitpunkt. Denn mit einer Satzungsänderung würde der e.V. - wie bei allen anderen Bundesligisten auch – eine Kontrollfunktion, aber kein großes Mitspracherecht gegenüber der KGaA mehr haben. Dagegen wehren sich die Klubvertreter, deren Front allerdings bröckelt, mit Händen und Füßen. Die bange Frage, die sich den Fans stellt: Wird mit diesem Gezanke die Bundesliga-Zukunft des MSV zerstört? „Nein“, versichert ein Aufsichtsratsmitglied des e.V., das anonym bleiben will: „Alle sind sich bewusst, dass es ohne die Investoren nicht geht, aber wir lassen uns nicht unter Druck setzen.“

Bei einer Blockade-Haltung oder Verzögerung besteht indes die Gefahr, dass am Ende der Untergang der Profiabteilung steht, weil die Investoren und Sponsoren ohne die Satzungsänderung ihr Engagement zurückziehen könnten.

Die Fans können jetzt nur hoffen, dass alle Beteiligten ihre Eitelkeiten hinten anstellen und die Zukunftsssicherung zügig in Angriff genommen wird. Denn Zeit haben die Zebras aktuell genauso wenig wie Geld.

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